Gut Ogrosen

von Liebling Brandenburg , , Niederlausitz

Am südlichen Rand des Spreewaldes in der Lausitz liegt die denkmalgeschützte Gutshofanlage Ogrosen, die zusammen mit der Dorfkirche den Kern des gleichnamigen Dorfes Ogrosen bildet. Die Entstehung des Gutes ist eng mit der Familie von Stutterheim verbunden, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu den angesehensten Adelsfamilien der Niederlausitz gehörte und zwölf weitere Rittergüter besaß. Nach etlichen Besitzerwechseln übernahmen 1991 Toni und Heiner Lütke Schwienhorst das Gut Ogrosen und stellten es auf ökologischen Landbau um. Gemeinsam mit drei weiteren selbständigen Bio-Landwirten bildet es heute die „ökologische Höfegemeinschaft Gut Orgrosen“, deren Produkte auch im hofeigenen Laden oder über die Orgosener Landkiste zu erwerben sind. Seit 2008 bietet Familie Lütke Schwienhorst in dem 200 Jahre alten Landarbeiterhaus auf der Anlage vier behaglichen Ferienwohnungen für insgesamt 17 Urlaubsgäste an. Das um 1800 erbaute Lehmfachwerkhaus stand bereits seit den 1980er Jahren leer, bis es ab 2001 komplett entkernt und nach ökologischen Gesichtspunkten renoviert wurde. Feriengäste können in dem knapp vier Hektar großen Gutspark oder in den angrenzenden Wäldern spazieren, die Tiere in den Stallungen besuchen oder in der Sommersaison das Hofladencafe zum Entspannen nutzen. Die ehemalige Stellmacherei des Hofes beherbergt seit 2009 die Kunstwerkstatt und das Atelier des Kunstmalers Henry Krzysch, der dort Ferienprogramme und Werkstattbesuche anbietet. Regelmäßig finden auf der Anlage zudem Kunst- und Kulturveranstaltungen statt, die vom Verein Land Kultur Gut Ogrosen e.V. organisiert werden. Das zwischen Berlin und Dresden gelegene Ogrosen ist von einem guten Radwegenetz umschlossen und liegt in nur 4km Entfernung von einem großen Badesee und unweit des Wandergebietes Calauer Schweiz. Für Tagesausflüge bieten sich das 30km entfernte Cottbus, Görlitz oder die Spreewaldstädte Burg, Lübben und Lübbenau an.

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Frau Lütke Schwienhorst, welche Geschichte verbindet Sie mit dem Gut Ogrosen?

Meine Familie kaufte das Gut Anfang des letzten Jahrhunderts. Meine Großeltern wurden 1945 als Großgrundbesitzer von der russischen Besatzungsmacht enteignet und das Gut wurde zum “volkseigenen Gut”. Nach der Wende konnten wir das Gut dann zunächst pachten und inzwischen weitgehend kaufen.

Wie ging es nach der Übernahme des Gutes weiter?

Wir stellten die Bewirtschaftung sofort auf kontrolliert biologische Bewirtschaftung um.  Im Jahr 1994 kamen die Schafmilchhalter, 1997 der Gemüsebau und 2001 die Ziegenmilchhalter hinzu. Seit 20 Jahren betreibe ich auch den Hofladen, in dem wir unter anderem Käse aus eigener Produktion und Fleisch von unseren Tieren verkaufen.

Sie setzen sowohl in Ihrem landwirtschaftlichen Betrieb als auch bei Umbau und Gestaltung der Anlage sehr konsequent auf Nachhaltigkeit und ökologische Standards…

Ja, das ist uns sehr wichtig. Denn unsere Ansicht ist: Gift macht giftig…

Was ist das Besondere an einem Urlaub auf Ihrem Gutshof?

Das Schöne ist, dass man kann in Ruhe aktiv werden kann und hier noch richtige Landwirtschaft erlebt.

Welche Gäste kommen zu Ihnen?

Es kommen vor allem Gäste, die Ruhe suchen und die sich in der Natur gerne bewegen – also Radfahren, wandern, schwimmen und paddeln – wollen. Den meisten Gästen ist es außerdem sehr wichtig, unsere auf dem Hof selbst hergestellten Lebensmittel genießen zu können. Die können sie sowohl im Hofladen erwerben oder auch in unserem Hofcafe.

Ihr Tipp für den Brandenburg-Urlaub?

Ich empfehle, die kleinen aber sehr guten Konzerte in den umliegenden Kirchen oder Gutshöfen zu besuchen. Außerdem lassen sich in den umliegenden Wäldern wunderbar Pilze sammeln.

Fotos: Toni Lütke Schwienhorst, Volker Lämke
Interview: Katrin Gewecke

Kontakt:

Gut Ogrosen
Toni und Heiner Lütke Schwienhorst
Ogrosener Dorfstraße 35
03226 Vetschau / Spreewald

Mehr Informationen unter: http://www.gut-ogrosen.de/

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